005 Neubau Mehrzweckanlage Effretikon

Die neue Mehrzweckanlage befindet sich am östlichen Ortsrand von Effretikon, in unmittelbarer Nähe zur Schule sowie zum Sportzentrum Eselriet. Dieser Stadtteil ist von vielfältigen gemeinschaftlichen Nutzungen geprägt. Der Standort bildet zudem den Übergangsbereich von der Landwirtschaft hin zur öffentlich genutzten Zone. Hinsichtlich des gegenüberliegenden Waldes, stellt die Mehrzweckanlage den räumlichen Eintritt in die städtische Bebauung dar. Gleichzeitig befindet sich die Mehrzweckanlage direkt an der Illnauer- und Eselrietstrasse. Das Projekt ist, dank der Erschliessung an der Illnauerstrasse, optimal an das örtliche Verkehrsnetz angebunden. Die dicht besiedelten Gebiete können von hier schnell erreicht werden.

Das gesamte Raumprogramm vereint sich in einem kompakten, rechteckigen Baukörper mit einer Fassadenlänge von 54 m zur Illnauerstrasse und 116 m zur Eselrietstrasse. Das langgestreckte und grossformatige Volumen stellt einen gestalterischen Bezug zu den öffentlichen Bauten her und schafft zugleich, als "Eintritt in die Stadt", eine angemessene Akzentuierung.Das Gebäude übernimmt die leichte Neigung des Geländes und bettet sich somit harmonisch in dieses ein. Daraus gehen die drei Höhenversprünge hervor, welche die lange Fassade nicht nur gliedern, sondern das dreigeteilte Raumprogramm (Sicherheit, Tiefbau, Entsorgung) auch nach Aussen vermitteln. Diese Gliederung wird zusätzlich durch den Richtungswechsel des Pultdaches verstärkt.

„Alles unter einem Dach“ – sämtliche räumliche Nutzungen werden in einem Volumen zusammengefasst. Das grosse, rechteckige Gebäude setzt sich aus drei beheizten Riegeln zusammen. Diese verlaufen parallel zueinander und werden durch aufgespannte Zwischenräume voneinander getrennt. In diesen - durch Pultdächer aufgespannten - Räumen ordnen sich die temperierten Einstellhallen an. Betrieblich vorteilhaft werden hier alle Räume durch eine innere Fahrgasse erschlossen. Diese dient bei Bedarf auch als Umschlags- oder winterliche Arbeitsfläche. Ebenfalls ermöglicht sie die konsequente Trennung von Einstellhalle und Diensträumen sowie die Minimalisierung von Eingangssituationen respektive Torbauten.

Das Gebäude verläuft parallel zur Illnauerstrasse und wird über die neu gestaltete Eselrietstrasse erschlossen. Jede Funktion (Sicherheit, Tiefbau, Entsorgung) verfügt über eine eigene Zufahrt, welche direkt zur inneren Fahrgasse führt.Für die ausrückende Feuerwehr ist an der Illnauerstrasse eine separierte Ausfahrt vorgesehen. Dies stellt sicher, dass wegfahrende Feuerwehrfahrzeuge nicht durch einrückende behindert werden.Durch die zentrale Platzierung auf der Parzelle ist das Gebäude allseitig zugänglich und umfahrbar. An die aussenliegende Erschliessung gliedern sich die einzelnen Nutzungen des Werkhofs. Die Parkierungsmöglichkeiten für Besucher und Mitarbeiter finden sich parallel zur Erschliessungsstrasse.

Das Projekt wird als Holzbau ausgeführt. Regionale Gewerbe- und Landwirtschaftsbauten dienen hier als Inspiration. Das Material Holz prägt damit wesentlich das Erscheinungsbild des Gebäudes. Die Fassade wird durch vertikale Holzstäbe gegliedert sowie verfeinert und erhält so eine ausgearbeitete Eleganz.

Die Tragstruktur ist ebenfalls in Holzbauweise erstellt und auf das Optimum reduziert. Sie besteht aus Stützen, Längsbalken und einem Holzdach.Die herkömmliche Holzständerkonstruktion wird soweit wie möglich vorfabriziert und vor Ort aufgerichtet. Die hinterlüftete Fassade ist mit einer Holzschalung verkleidet. Alle Holzteile werden mit einer Mittelschichtlasur in Anthrazit eingefärbt, was dem Projekt eine starke Identität verleiht.Die Bauweise in Holz liefert einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der formulierten Kosten- und Nachhaltigkeitsziele. Die Verwendung von heimischen Holzarten in Verbindung mit lokalem Handwerk führt zu einer regionalen Wertschöpfung. Das Untergeschoss wird aufgrund von teuren Aushubarbeiten auf einem Minimum belassen. Die Abgrenzung von beheizten, temperierten und unbeheizten Räumen kann einfach und logisch vollzogen werden.